Was Passiert, wenn man nicht auf sein Bauchgefühl hört? 18-21.8.19

Was Passiert, wenn man nicht auf sein Bauchgefühl hört? 18-21.8.19

Genau, man wird nass. Das ist mir eben gerade, am Dienstag, am Cape Reinga passiert. Doch von Anfang an.

Sonntag, 18.8.19

Ein langweiliger Tag, denn es regnet. Beinahe ohne Pause. Drum habe ich die Zwangspause genutzt, um hier auf dem Campingplatz in Ahipara im großen Gemeinschaftsraum endlich einmal das Kuddelmuddel mit der Sprachverwirrung auf meinem Blog in Angriff zu nehmen. Haben sicherlich einige mitbekommen, ich hoffe dieser Beitrag landet nicht sofort automatisch im Spam.

Dabei habe ich Gerd kennengelernt. Er kommt auch aus Deutschland und reist herum, jedoch mit einem gemieteten Wohnmobil und nur mit einem Touristen Visum. Da er auch einen Blog oder eher ein online Tagebuch schreibt wie er es nannte, und zu der Altersgruppe gehört, die nicht mehr einfach ausprobiert bis es passt und schon gar nicht an einem Computer, habe ich versucht ihm etwas zu helfen. Jedoch leider Größtenteils verschlimmbessert zumindest für den Moment. Aber auch ein paar praktische Tipps konnte ich ihm geben.  Am Nachmittag habe ich mich einmal ins Auto gesetzt, um mir eine Maus zu kaufen. Wobei der Weg eigentlich noch viel wichtiger war, denn im Auto konnte ich die Heizung hochdrehen. Diese Nördliche Lage vom Campingplatz hat nämlich einen entscheidenden Nachteil: der Aufenthaltsraum ist nicht nur wenig sondern gar nicht Isoliert. So war ich nach einer Weile recht durchgefroren.  Nachts zum schlafen ging es aber dann recht gut. Auf meinem Bett liegt eine Fleece Decke als Laken um etwas von unten zu Isolieren wenn ich nur mit der Bettdecke schlafe wie in der letzten Woche. Momentan habe ich einfach meinen warmen Schlafsack dazwischen geschoben.

Montag, 20.8.19

Fahrrad am Strand

Morgens habe ich mich endlich einmal um meinen Steinschlag gekümmert. Das wollte ich eigentlich direkt nach meiner Reifenpanne tun, aber die Smith and Smith Werkstatt (carglass) hatte keine Kapazität mehr für den Tag. Drum war ich da erst nach Norden weiter gefahren. Nun habe ich einen Termin für Dienstag früh bekommen und somit den Tag über Zeit endlich mal wieder mit dem Rad die Sonne zu genießen. So bin ich dann auf dem Strand gelandet. Zwar nicht dem ninety mile beach selbst, denn die hiesige Zufahrt dazu hat sich mit den letzten Regenfällen verselbstständigt bzw. der Bach hat seinen Lauf geändert. Also bin ich der Straße gefolgt und etwas weiter um die Kurve herum irgendwann auf den Strand. Aber da es auf diesem Stück noch einige Steine und sowas gibt die den Weg versperren war es deutlich interessanter als oben. Denn das ist einfach nur ein brauner Strand der als Straße freigegeben ist. Den Teil habe ich mir dann Dienstag weiter angeschaut aber soweit bin ich ja gerade noch nicht. Nachdem ich hungrig und etwas platt von meiner Tour zurück kam, gab’s Mittagessen und einen kurzen Mittagsdös. Der war irgendwie notwendig. Und dann habe ich mein Auto ausgemüllt. Anstoß dafür war, dass in der Werkstatt ja andere Leue in meinem Auto sitzen und es von den langen Fahr Tagen einige Kekskrümel auf dem Sitz hatte. Und außerdem dass der Beifahrersitz nicht zu gebrauchen war. Das ist er jetzt zwar auch erstmal nicht so ohne weiteres, aber nur weil eine Kiste ordentlich auf dem Beifahrersitz steht und der Wasserkanister im Fußraum aber das ist immerhin ein Anfang. Jedenfalls ist am Ende des Tages ein recht ordentlicher Müllsack beisammen gekommen. Und das alles nimmt jetzt im inneren nicht mehr meinen Platz weg, juhu.

Dienstag, 20.8.19

Morgens mag ich eigentlich gar nicht so recht aufstehen, doch irgendwann muss ich. Denn es ist meine letzte Nacht auf diesem schönen Campingplatz was bedeutet ich muss mein Fahrrad wieder auseinanderbauen und einräumen. So hatte ich die Sache mit dem Fahrrad echt nicht geplant.  Aber um neun habe ich den Termin in der Werkstatt, hilft also nichts.

Etwa eine halbe Stunde später kann ich es abholen. Ein wenig planlos mache ich einen kurzen halt beim Hostel in Kataia um mir anzusehen ob es dort schön ist und ich nach einem Job fragen mag. Dem war aber nicht so, mir roch es etwas zu sehr nach KFC denn der ist direkt nebenan. Also bin ich weiter gefahren, den Highway 1 entlang. Bei einem Schild zum ninety mile beach bin ich abgebogen, um mir die Sache einmal anzusehen. Vielleicht lag es wieder einmal an dem trüben Wetter, welches einen Strand einfach unspektulär macht, vielleicht dass ich kein Allrad habe um drauf zu fahren, denn das wird empfohlen. Und auch mit dem Rad drauf zu fahren, wie es mal mein Plan war, vermisse ich ganz und gar nicht. Dafür gibt es viel schönere Ecken. Zumindest aus meiner Sicht. Und weiter geht die Fahrt in Richtung Norden. Hinter einem Camper hinterher geht es allmählich in einen Regenschauer nach dem nächsten hinein. Die großen Sanddünen lasse ich links liegen, denn mittlerweile bin ich so nördlich dass ich mich auf der Straße auch auf diesen etwa 100m ünN schon in den Wolken befinde. Sie hängen allerdings auch extrem tief. So lande ich dann schließlich ohne es auf den letzten Metern zu bemerken am Cape Reinga. Glücklicher Weise ohne Regen, nur mit Nebel und tiefen Wolken. Vorbildlich mit Regenjacke und Wanderschuhen und sogar der Regenhose im Gepäck, habe ich dann erst einmal die falsche Abzweigung genommen, zurück zum anderen Parkplatz. Den berühmten Leuchtturm konnte ich nämlich noch nicht sehen. Fotos habe ich trotzdem ein paar, die sind aber des hochladens nicht würdig. Vielleicht schaffen sie es ja später in ein Album. Schließlich hat der Weg mich dann doch zum Leuchtturm geführt, bei dieser wahnsinnig berauschenden Fernsicht allerdings nichts Besonderes. Auf gut glück bin ich dann nochmal einige Meter zurück auf einem Wanderweg abgebogen, der war deutlich interessanter. Zwar ein bisschen matschig, aber das bin ich ja schon gewohnt. Von dort gab es auch einige spannendere Aussichten, die Klippen zum Meer hinunter oder den Nebel, der durch die Täler zieht. Oder den Wasserlauf auf dem Weg. Auf meinem Rückweg habe ich dann die Wolke nicht mehr rechtzeitig gesehen, so habe ich meinen Pulli aus- statt der Regenhose angezogen. So war mir zwar nicht zu warm, aber meine Hose war innerhalb von Sekunden triefend nass. Kamera und Pulli konnte ich trotzdem gerade so noch verstauen. Dass ich nun Nass geworden war konnte mich trotzdem nicht davon abhalten, auch noch den Wanderweg in die andere Richtung zu inspizieren und zu beschließen wieder zu kommen. Denn heute habe ich gelernt, dass im Regen wandern auch spaß machen kann, solange man Wasserfest genug eingepackt ist. Bis ich den Weg gehen kann dauert es aber noch einige Wochen, denn dazu muss ich unterwegs Zelten und dazu ist’s zu kalt und nass. Am Abend bin ich doch wieder auf dem alten Campingplatz gelandet. Die auf dem Weg waren über den Winter geschlossen, zu weit abseits oder komplett wegen Renovierung nicht nutzbar. Hier weiß ich wenigstens, dass ich einen schönen Platz hab und nette Leute da sind.

Mittwoch, 21.8.19

Wieder keine Lust zum Aufstehen, aber heute ist das auch überhaupt nicht schlimm. Denn außer mich nach einem Job umzusehen und wenn möglich etwas Sonne zu tanken sowie Duschen zu gehen steht nichts auf meiner Liste. Und es war ein schöner Tag. Wenig zu erzählen, aber mir geht’s gut. Und jetzt zum Abendbrot gibt es für unser kleines Grüppchen Stockbrot am Kamin.

Achso, um künftige Verwirrung zu vermeiden habe ich geplant jeweils am Mittwoch und Sonntag Abend um 18:00 einen Beitrag hochzuladen. Die Abonnenten bekommen vermutlich leider trotzdem (noch) zwei E-Mails, die für den deutschen Beitrag sowie die Übersetzung.

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