Erster Tag allein
– Emden nach mal sehen wie weit – Dornumersiel
83 km
Heute beginnt das Abenteuer so richtig. Ich bin allein, muss mir meine Zeit und Kraft nur für mich passend einteilen, einem Schlafplatz suchen und so weiter.
Aufgewacht bin ich um kurz nach sieben. Die Sonne schien aufs Zelt und es wurd einfach zu warm. Bin zügig aufgestanden, hab gegessen, war im bad usw. Nach dem auschecken kurz nach neun musste ich mir dann erstmal einen Weg suchen. Denn genau die Ecke nördlich von Emden ist nicht auf meiner Karte drauf. Umd natürlich kam ich recht bald an eine Schranke. Egal, ausprobieren. Der Weg war zwar nicht schön zu befahren, aber machbar. Einsam war ich auch nicht mehr, nur alleine. Bis auf zweimal kurz aber dazu später mehr.
Mit einigen Umleitungen und Umwegen bin ich gegen zwölf in greetsiel zur Mittagspause gewesen. Dort hat mich mit voller Wucht eine Touristen Welle erschlagen. Wenigstens schien ein wenig die Sonne. Dort wäre es schön gewesen, nicht allein durch die Gassen zu bummeln.
Danach ging es weiter, an der Bundesstraße entlang, nach Norden. Also in die Stadt. Dort bin ich, mit der Aussicht auf eine neue gaskartusche, auch noch einmal die Fußgängerzone entlang gerollt um dann nach Norddeich, und endlich auf den geplanten radweg zu gelangen. Am Bahnhof dort, zwischen den vielen Fähranlegern ist es gar nicht so leicht den Überblick zu behalten und den richtigen Weg zu finden. So bin ich auf der See Seite vom Deich gelandet. Nicht unbedingt schön, zumal Ebbe war, aber es roch so richtig nach Meer. An der nächsten Möglichkeit bin ich dann über den Deich gefahren. Gut so. Der Weg wurd zwar auf den letzten Kilometern noch lang, aber der Wind kam manchmal sogar fast von hinten und hat mein Tempo deutlich angehoben. Am Campingplatz angekommen hab ich Die Frau an der Rezeption etwas verwundert, nur eine Nacht zu bleiben und das ohne Auto, hab mich aber über den schönen neuem großen Aufenthaltsraum mit vielen Steckdosen (und wenig Menschen) gefreut. Das es duschkarten gab ist eine andere eigenartige Sache, mal sehen wie häufig mir diese noch begegnen. Dem Wind scheint mein Zelt gut zu trotzen, hab es scheinbar in die richtige Richtung aufgestellt. Bloß eine Möwe musste mir unbedingt den Tag etwas vermiesen. Sie hat mein letztes Würstchen geklaut – mit dem Plastik drumrum.
Von einer älteren Dame hab ich abends noch 17 mim Kochzeit am Herd bekommen und konnte mir einen heißen Kakao machen. Ihr Mann konnte die Finger nicht von diesem Spielzeug lassen und hat versehentlich Kochzeit von dieser duschkarte gebucht.
Im riesigen Waschhaus vom Strand (das gehört irgendwie zusammen) abends allein Zähne zu putzen war zwar etwas gruselig, dauert aber ja zum Glück nicht lang. Danach schnell in den Schlafsack gekuschelt und gehofft dass der Wind nicht dreht.