a2o – Teil 2. 14.1.2020
Bereits während ich in Twizel gearbeitet habe, bin ich einige Stücke des Radweges gefahren die direkt um den Ort herum sind, und da der Weg mitten hindurch führt war das gar nicht so wenig. Jedenfalls habe ich dort mehrfach mein Mountainbike vermisst. Aber auch so hat die Strecke zum Lake Pukaki spaß gemacht. Das ist übrigens der See vom Titelbild dieses Radweges.
Das kleine Örtchen Twizel mag ich einfach. Entweder die Sonne scheint oder es regnet. Etwas anderes habe ich dort kaum erlebt. Dazu ein Atemberaubendes Bergpanorama, fast immer wunderschöne Sonnenuntergänge und eine in Deutschland nicht vorhandene Fernsicht. Drum bin ich nach Ende meines Jobs auch erst einmal bloß kurz außerhalb des Ortes auf einem Campingplatz hängen geblieben. es gab dort zwar nichts außer einem Klo und immer wieder mal netter Gesellschaft, aber dafür hat er auch nichts gekostet. Zwischen den Pellenor Fields und der Aussicht zu Mount Cook.
Als ich mich dann endlich entschlossen hatte weiter zu fahren nach einer ganzen weile, ging es innerhalb eines langen Tages hinauf nach Mount Cook Village. Mehr oder weniger die ganze zeit stetig bergauf. Immerhin mit nicht allzu starkem Gegenwind. Und oben angekommen war ich dann auch erst einmal platt und habe außer mein Zelt aufzubauen überhaupt nichts mehr gemacht. Irgendwann habe ich noch was gegessen. Kartoffelbrei mit Beef Jerkies, mein neues Lieblings Fahrradessen. Eine Sache hatte ich dann aber doch noch zu tun, ein Paar kam zu mir weil sie Probleme hatten ihr Zelt aufzubauen. Beim helfen haben wir angefangen zu quatschen und am ende Zusammen gegessen, wenn auch jeder seins. Da sie aber viel zu viel Brot hatten und am nächsten Tag mit dem Auto sowieso wieder in der Zivilisation waren, schenkten sie mir den Rest davon. Beziehungsweise ist „Rest“ ein falsches Wort, es war ein komplettes frisches Ciabatta bloß ohne den ersten Kanten.
Nach einer etwas schlaflosen Nacht (um kurz vor sechs meinten sämtliche Vögel Radau machen zu müssen), machte mir am nächsten Tag die Sonne zu schaffen. Denn in dieser Gegend ist es zwar wunderschön, Schatten allerdings Mangelware. So kam ich nach einer viel zu langen Zeit die ich schon in meinem Zelt bisher ausgehalten hatte endlich einmal auf die Idee mir ein Sonnensegel zu bauen. Und in der Abenddämmerung habe ich mich dann tatsächlich noch etwas raus getraut und den Kea Point besucht. Eigentlich ein super Spot um dort nachts die Milchstraße zu fotografieren.
Die nächste Nacht verlief zum glück etwas ruhiger. Doch anstelle mich vor der Hitze mit einer kühlen Limo im Restaurant des Ortes zu verkriechen und im besten Fall dort meinen Laptop und das Handy wieder aufzuladen, bin ich Troll dort wieder umgedreht weil es mir einfach zu voll war, und zum Tasman Lake gefahren und hab dort eine mini Gratwanderung gemacht. eigentlich ganz schön, würde die Sonne nicht so brutzeln und wäre mein Rucksack nicht so voll und schwer. und vor allem hätte ich genug Wasser für eine solche Tour dabei und nicht nur für einen Abstecher im Ort. Selber schuld. Passiert mir nicht nochmal, denn mittlerweile besitze ich einen Wasserfilter und der kommt auf solchen Touren immer mit egal was ich eigentlich geplant habe. Am Abend habe ich mich auf dem Campingplatz dann mit Freunden aus Kerikeri getroffen.
Gemeinsam ging es am nächsten Tag ins Hooker Valley, mit mal wieder Malerischer Landschaft. und dort war es tatsächlich angenehm. Nicht nur weil es vormittags überwiegend bewölkt war und es sich nicht so früh aufheizen konnte, auch wehte eine angenehme Briese von den Gletschern ringsherum hinunter ins Tal. Am Ufer des Sees blieben wir dann auch tatsächlich beinahe zwei Stunden sitzen und beobachteten einfach nur die Leute um uns herum. Anschließend habe ich den beiden mein Gepäck ins Auto geschmissen und 70km und punktgenau 3h später haben wir uns auf „meinem“ Campingplatz bei Twizel wieder getroffen. Und das trotz einer kurzen Pause meinerseits. Diesmal ging es halt Bergab.