23.August, Heimwärts
~ Seaham – Fähre bei Newcastle
41,1 km
Nach einer kurzen und kalten Nacht klingelt der Wecker. Frühstück gibt’s noch im Schlafsack, so kalt ist es in der Nacht geworden. Unter 10 Grad. Der Campingplatz ist zwar schön, aber mitten zwischen Wäldern, Feldern und dem Meer. Da ist nichts, was die Wärme hält und feucht wird es auch. Es hilft nichts, wir müssen los. Und wenn wir dafür fast alle Klamotten übereinander ziehen müssen.
Eine Tasche fürs Schiff haben wir am Abend schon gepackt, sodass nun alles anders verteilt ist. Geht aber auch so relativ gut.
Nach dem ersten holprigen Stück zurück durch die Felder geht es abwärts, der Campingplatz lag ja oben auf dem Berg. Und dann immer am Meer entlang, also auf der Küstenstraße.
Bereits zum Mittagessen, kurz nach zwölf, sind wir an der Fähre. Nach einem kurzen Umweg mal wieder einen Berg hinauf, da im Hafen gebaut wird, stehn wir an einer Kreuzung und wissen nicht recht wo lang. Doch eine Gelbjacke winkt uns in unsere Spur. Eine halbe Stunde später (wir haben uns hinter einigen Motorrädern angestellt), kommt heraus, dass das gar keine Schlange ist und wir uns gleich einreihen müssen zum Check-in. Das Auto hinter uns ist ein Kölner. Mittlerweile ist es wieder beinahe normal sich auf Deutsch verständigen zu können.
Als wir gerade noch einmal schnell zum Klo laufen wollen, öffnet der Schalter. Bereits über zwei Stunden früher als angegeben. Eigentlich ganz praktisch, wie wir später noch sehr dankbar erleben. Check-in und Sicherheitskontrolle sind schnell erledigt, und als aller Erste stehen wir nun auf dem großen Platz in unserer Spur und warten darauf, ins Schiff eingewiesen zu werden. Langsam reihen die Motorräder, die zuvor noch vor uns standen, sich hinter uns ein. Der Kölner einige Spuren weiter. Tatsächlich gesellt sich ein weiteres Pärchen mit Fahrrädern zu uns. Sie kommen aus England und wollen zu einem Festival.
Als Allererste aufs Schiff kommen wir aber doch nicht. Einige Wohnwagengespanne und vor allem drei Bagger sind schon vor uns auf dem Schiff. Genau unter einen solchen werden wir eingewiesen. Mit Spanngurten befestigen wir unsere Packesel an der Wand. Danach geht’s mit dem Aufzug hinauf auf das Deck sechs zu unserer kleinen Innenkabine. In komplett neuen Anziehsachen wollen wir uns das Schiff anschauen, doch leider hat Hannah keine saubere Jacke mehr und es ist recht gut klimatisiert drinnen und frisch draußen. Also teilen wir uns erst einmal auf. Ich gehe das Schiff erkunden, wobei es mich relativ schnell nach draußen zieht und ich neben der Küche eine Bank finde. Von dort aus kann ich das weitere Beladen beobachten und Internet vom Festland nutzen. Auch, wenn es vielleicht nicht die beste Luft ist, ist es neben der Küche schön warm. Und überdacht ist es ebenfalls, denn es beginnt zu regnen. Ein Glück, dass wir schon auf dem Schiff sind. Ablegen werden wir erst einige Stunden später. Dann kommt Hannah dazu, um sich die doch sehr blecherne Musik beim Ablegen anzuhören, aber nun ja. Zum Musikhören ist dieses Schiff nicht gebaut.
Anschließend verkrümeln wir uns in unsere Kabine, um etwas zu essen. Bei einer weiteren Runde ums Schiff kommen wir an den Kinoplakaten vorbei und beschließen einen Mädelsabend zum Abschluss zu machen und sehen uns Mama Mia 2 an. Die Zeit bis zum Beginn des Films zerschlagen wir mit dem Kartenspiel Phase Zehn und einer von Hannah dazu entworfenen Erweiterung, sowie einem kleinen Nickerchen. Der Tag war nämlich anstrengend und wir mussten früh aufstehen.
Der Film bekommt jetzt hier keine ausführliche Bewertung, aber für uns ist es ein lustiger Abschluss. Danach fallen wir ins Bett, morgen früh soll die Sonne scheinen und vielleicht sehen wir etwas vom Sonnenaufgang.